Am Dienstagmorgen wurde im Norden von Hannover (Niedersachsen) ein Wolf gesichtet. Wie das zuständige Umweltministerium mitteilt, sei das Tier, das sich in der Nordstadt, in der Nähe der Schulenburger Landstraße aufgehalten hatte, zunächst der Polizei gemeldet worden. Diese hätte dann das Wolfsbüro des Landes informiert. Über Videoaufnahmen konnte das Tier als Wolfsrüde identifiziert werden. Da es seit dem Morgen keine weiteren Meldungen gibt, geht das Umweltministerium davon aus, dass das Tier die Stadt wahrscheinlich wieder verlassen hat.
Wolf muss Scheu vor Menschen wieder lernen
Dass Wölfe durch bebaute Gebieten streifen, sei nicht ungewöhnlich. Dass ein Raubtier jedoch so tief in belebte Bereiche einer Stadt eindringe, sei neu in Niedersachsen, so das Ministerium weiter.
In Niedersachsen leben derzeit rund 350 Wölfe. Das Bundesamt für Naturschutz prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 rund 1.200 Wölfe allein in Niedersachsen leben könnten. Damit würde auch die Wahrscheinlichkeit von Wölfen in Städten steigen. „Wenn man nicht weiter darauf vertrauen möchte, dass Nahbegegnungen mit Wölfen schon gut gehen, muss der Wolf die Scheu vor dem Menschen wieder lernen. Auch dafür haben wir den Wolf in das Jagdrecht gebracht, damit er wie andere Wildarten bejagt werden kann“, so das Umweltministerium.