Wolfsforschung: Erster Wolf seit acht Jahren besendert

Der erste Wolf, der seit 2015 neu besendert wurde, lebt in Niedersachsen und soll seinen Beitrag zu Wolfsforschung leisten.
Wolf im Schnee
Ein junger Wolfsrüde in Niedersachsen wurde mit einem Sender ausgestattet (Symbolbild).

In einer offizieller Pressemitteilung des Wolfsbüros, das an die Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) angegliedert ist, heißt es, dass in der Nacht vom 20. Auf den 21. Februar ein Wolf gefangen wurde. Der 40 Kilogramm schwere Rüde wurde mit einem Sender ausgestattet. Darüber hinaus wurde eine Genetik-Probe entnommen, die an das Senckenberg Institut entsandt wurde. Diese Probe dient der eindeutigen Identifizierung des Tiers.

Der besenderte Wolf ist ein 40 Kilogramm schwerer junger Rüde

Anschließend wurde der Wolfsrüde in die Freiheit entlassen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer kommentiert dies wie folgt: „Das ist ein guter Erfolg für die Wolfsforschung, das Monitoring und die Versachlichung der Debatte über das Verhalten von Wölfen. Jetzt können viele maßgebliche Daten zum Wolfsverhalten wie Wanderstrecken, Annäherungen an Nutztiere oder Menschen gesammelt werden, aus denen wir hoffentlich viel lernen und ableiten können. Ich danke dem NLWKN für die gelungene Besenderung.“

Wolf soll neue Erkenntnisse in der Verhaltensforschung bringen

Das Halsband übermittelt in den ersten zwei Wochen stündliche Meldungen. Anschließend wird das Intervall an bestimmte Forschungsfragen angepasste Informationen übertragen. Diese könnten beispielsweise die Frage nach dem sozialen Status des Rüden oder die Lebensphase, in der er sich befindet, betreffen. Wanderungsmuster oder die Nutzung menschengemachter Infrastruktur können beispielsweise Aufschluss darüber geben, wie sich ein junger Wolf ein Territorium sucht und welche Art der Raumnutzung ein derart territoriales Tier betreibt.

Weder der Ort noch das betroffene Rudel werden vom NLWKN bekanntgegeben.

Eine Frage könnte es sein: Wie funktioniert die Territorialbildung beim Wolf

Meyer gibt weiterhin an: „Wenn wir mehr wissen über die Wölfe und ihre Gewohnheiten, kann hoffentlich den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern noch gezielter geholfen und der Herdenschutz optimiert werden. Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lässt sich durch Besenderung objektiver begründen und notfalls auch vollziehen.“

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