Der Wolf – beziehungsweise dessen Anwesenheit – sorgt für Furore. Ein Hotspot ist das Bundesland Niedersachsen. Dort bildet sich derzeit eine breite Koalition gegen die bisherige Form der Wolfspolitik. Darunter niedersächsische Jäger und andere Verbände aus dem ländlichen Raum. Das vermeldete die „dpa“ am Nachmittag des 7. Juni.
Jäger in Niedersachsen: Deutliche Forderungen mit Blick auf den Wolf
Die Forderungen sind deutlich: „Wir fordern nichts anderes als das, was in dem Koalitionsvertrag der Ampel formuliert ist: Ein regional differenziertes Bestandsmanagement“, zitiert die Agentur den Präsidenten der Landesjägerschaft in Niedersachsen (LJN), Helmut Dammann-Tamke. Weiterhin soll die niedersächsische Regierung eine Bundesratsinitiative starten oder unterstützen. Deren Ziel? Der Schutzstatus des Wolfs soll am Ende anders bewertet werden, sodass ein europarechtskonformes Bestandsmanagement entstehen kann. Aber: Noch steht die Initiative am Anfang. Das Mittel der Volksinitiative zwingt das Parlament, sich mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen. Dafür müssen allerdings 70.000 Unterschriften zusammenkommen.
Die niedersächsische Regierung bekräftigte jüngst, an einem Konzept der Bundesregierung mitarbeiten zu wollen. Angestrebt werde ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement. Scheinbar genügt das den Jägern jedoch nicht. Gemeinsam mit Weideviehhaltern warfen sie der Regierung Tatenlosigkeit vor. Eine der aktuelleren Forderungen seitens der zehn niedersächsischen Küstenjägerschaften zwischen Emden, Stade und der Bremer Jägerschaft waren wolfsrudelfreie Zonen an der Küste. Warum? Deichschäferei und Wolf passen nicht zusammen. Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, haben die Verantwortlichen mittlerweile 300 Banner an der Küste aufgestellt.