Wie steht es um das Rotwild: Neues Monitoring geplant

In der Rhön wollen Jäger die Situation fürs Rotwild analysieren und verbessern. Nun soll ein Monitoring helfen.
In der bayerischen Rhön will man mit einem Monitoring-Programm die Situation ums Rotwild analysieren und verbessern.
In der bayerischen Rhön will man mit einem Monitoring-Programm die Situation ums Rotwild analysieren und verbessern.

Immer wieder betonen Wissenschaftler, dass die Situation um das Rotwild brenzlig ist. Genetische Verarmung ist in der Debatte ein bedeutender Aspekt. Nun soll in der bayerischen Rhön – einem großen Rotwildgebiet Bayerns – ein Monitoring starten. Das ist bislang bekannt.

Zwischenüberschrift

Das Vorhaben betrifft insbesondere zwei Landkreise, Rhön-Grabfeld und den Landkreis Bad Kissingen. Letzterer verweist bezüglich Auskünften direkt an den Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Pressesprecherin Julia Bardroff teilte schriftlich mit, dass das Monitoring nach Möglichkeit in diesem Herbst starten soll. Im Haushaltsansatz des Landkreises sind dafür 30.000 Euro veranschlagt. Ob es dabei bleibt und ob die Summe ausreicht, ist fraglich. Laut Julia Bardroff könne noch keine Aussage zu den finalen Kosten getroffen werden, man befinde sich noch in der Vergabe. Allerdings: Der PIRSCH liegen bereits Informationen vor, die einen Kostenrahmen aufzeigen.

Es existieren zwei Studienangebote, deren Projektsummen sich auf 90.000 und 145.000 Euro belaufen. Bei den Kosten beteiligt sich wohl auch der Bayerische Jagdverband. Aus der Pressestelle des Verbands heißt es auf Anfrage der Redaktion, dass es sich „dabei um ein Projekt der beiden Landkreise handelt, welches vom BJV finanziell unterstützt wird“. In welcher Höhe der BJV mitfinanziert geht aus der Antwort nicht hervor. Aus gut informierten Kreisen ist der Redaktion allerdings bekannt, dass der BJV das Projekt mit bis zu 40.000 Euro bezuschussen würde.

Rotwild-Monitoring: Das ist geplant

Angelegt ist das Projekt laut Julia Bardroff auf drei Jahre. In diesen soll einiges geschehen. „Intelligente Konzepte des Wildmanagements integrieren Waldbau, forstliche Ziele, Überwinterungsmanagement, Ruhebedürfnis des Wildes, Lenkbarkeit des Wildes, Tierschutz“, heißt es aus der Pressestelle des Landkreises. Unter anderem soll ein angemessener Rotwildbestand, auf Grundlage einer guten fachlichen Praxis, geschaffen und erhalten werden. Dabei möchte man die Ansprüche aller Landnutzer berücksichtigen, „insbesondere einer naturnahen Waldwirtschaft udn der Landwirtschaft.“ Weiterhin wollen die Akteure tierschutzrechtliche Standards und damit das Tierwohl bei der Jagd gewährleisten. Zum Management gehört laut Julia Bardroff weiterhin ein Wildtiererlebnis für naturinteressierte Menschen

Rotwildmanagement: Vorschläge zum Waldbau

Das Management geht einher mit einem Lebensraumkonzept. Dafür soll die Lebensraumqualität mit Blick auf das Rotwild und übrige Schalenwild bewertet werden. Weiterhin gibt es eine orientierende Einschätzung der Lebensraumkapazität, eine Übersicht über die Wildschäden und deren Ursachen, sowie eine Bestandserfassung des Rotwilds. Daraus sollen angemessene Bejagungskonzepte entstehen. Teil des Konzepts sind beispielsweise auch Vorschläge zu angemessenen waldbaulichen Konzepten, Ruhezonen und Besucherlenkung.

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