Invasive Arten wie Waschbär, Nutria aber auch Springbaum oder Götterbaum bereiten zunehmend gravierende Probleme. Darauf hat der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) nun hingewiesen. Invasive Arten würden mittlerweile zu den Top-5-Ursachen gehören, wenn es um den weltweiten Rückgang an Artenvielfalt geht. Schon jetzt seien bei 16 Prozent der weltweit ausgestorbenen Arten invasive Arten ausschlaggeben, bei 60 Prozent würden sie immerhin zu den Hauptursachen gehören.
In Deutschland 100 invasive Arten
In Deutschland gibt es 100 invasive Arten, berichtet Dr. Stefan Nehring vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) dem „ZDF“. Aber auch diese vergleichsweise geringe Anzahl könnte massiven Einfluss nehmen. So hat der Rote Amerikanische Sumpfkrebs die „Krebspest“ mitgebracht. Der Amerikanische Sumpfkrebs selbst ist dagegen immun, im Gegensatz zum Europäischen Edelkrebs. Dieser ist mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Für den Menschen ist die „Krebspest“ zwar ungefährlich, anders sieht es jedoch mit Krankheiten wie dem „Dengue-Fieber“ oder dem „Zikavirus“ aus, berichtet das „ZDF“. Beides wird durch die Tigermücke übertragen, welche hier ursprünglich auch nicht heimisch war und per Schiff nach Italien „importiert“ wurde.
423 Milliarden US-Dollar Schaden
Seit 1970 hätte sich in jedem Jahrzehnt der weltweite Schaden vierfacht, berichtet der IPBES. Im Jahr 2019 seien es mindestens 423 Milliarden US-Dollar gewesen. Dennoch würden einige Länger das Problem nicht ernst genug nehmen. In Deutschland und in der EU ist das Problem mittlerweile erkannt und verschiedene Bekämpfungsmaßnahmen seien angelaufen. In der Bundesrepublik gibt es aber bei der Bejagung von invasiven Arten, wie z.B. dem Waschbären, gravierende Unterschiede in den einzelnen Bundesländern. Wurden in manchen Bundesländern, wie etwa in Niedersachsen, die Wege zu einer erfolgreichen Bejagung durch die Freigabe von Nachtsichttechnik ermöglicht, ist dies z.B. in Sachsen noch immer nicht möglich.