Waffenbesitzer nicht anzutreffen: Kontrollen sorgen für Unmut

Waffenbesitzer sind häufig bei Kontrollen nicht anzutreffen. Das sorgt bei Politikern einer Partei für Unmut.
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Viele Waffenbesitzer sind bei den Kontrollen nicht anzutreffen. Bei manchem Politiker sorgt das für Unmut.

Jäger und Sportschützen müssen mit staatlichen Kontrollen der Räume rechnen, in denen Waffen und Munition lagern. In der Regel finden die Kontrollen ohne Ankündigung statt. Oft stehen die Kontrollorgane aber vor verschlossener Tür.

Thüringen: Waffenbesitzer sind nicht zuhause

In Thüringen zum Beispiel habe es zwischen dem 1. April und dem 30. September 2022 rund 1.400 entsprechende Anläufe im Freistaat gegeben, aber in nur etwa 630 Fällen seien die Waffenbesitzer auch angetroffen worden. Ein ähnliches Bild gab es die Monate davor.

Kontrolle muss gestattet werden

Nach dem Waffengesetz müssen die Besitzer von erlaubnispflichtigen Waffen den zuständigen Behörden Zutritt zu den Räumen gestatten. Wer den Zutritt verweigert, riskiert Jagdschein und WBK. Für solche Kontrollen brauchen die Behörden keine konkreten Hinweise, dass jemand seine Aufbewahrungspflichten verletzt. Eine anlassunabhängige Kontrolle ist seit 2009 möglich. Die Vorschrift kam nach dem Amoklauf in Winnenden (BW); dort hatte der Täter Zugriff auf die Schusswaffen seines Vaters.

Die thüringische Innenpolitikerin Madeleine Henfling (Grünen) kritisierte, dass es in mehreren Landkreisen zuletzt keinen einzigen Kontrollversuch gegeben hatte. Jeder Waffenbesitzer müsse regelmäßig kontrolliert werden. „Wenn die Kreise hierbei die Unterstützung des Landes benötigen, sind wir jederzeit zu Gesprächen bereit.“ Eventuell müsse man darüber sprechen, diese Aufgabe auf Landesebene zu verlagern. Das wird allerdings kaum etwas daran ändern, dass Menschen tagsüber arbeiten gehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und um Steuern zu zahlen.

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