Völlig ohne Scheu: Wolf reißt Reh im Garten und streunt um Schule

In Nordsachsen machte bei Wiedemar eine Anwohnerin beim Auswerten ihrer Wildkamera eine überraschende Entdeckung: Die Fotofalle zeigte zwei Wölfe in ihrem Garten. „Da kann man sehen, dass ein Wolf in Lauerposition ist und der andere hetzt ein Reh durch den Garten“, zitiert der „MDR“ die Frau.

Ursprünglich habe die Anwohnerin die Wildkamera in ihrem Garten aufgestellt, um damit Katzen sowie Marder, Rehe oder andere Wildtiere zu beobachten. Mit so einer Aufnahme hat sie jedoch wohl nicht gerechnet. Mit ihrer Jagd waren die beiden Wölfen auch erfolgreich – am nächsten Tag fanden sich Überreste des Stücks im Garten. Nun sorgt sich die Frau vor allem darum, dass auch ihre Katze den Wölfen zum Opfer fallen könnte.

Die Fachstelle Wolf habe nach Sichtung der Aufnahmen bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt, so der „MDR“ weiter. Man gehe derzeit davon aus, dass die Wölfe aus dem Einzugsgebiet eines Rudels im Raum Delitzsch stammen könnten.

Auch in Niedersachsen macht der Wolf Anwohnern sorgen. Wie „bild.de“ berichtet, wurde in der Gemeinde Friedeburg mehrfach ein Wolf vor einer Grundschule gesichtet. Man habe nun die Pausenaufsichten verstärkt und die Schüler dürfen sich nicht mehr im hinteren Bereich des Grundschulgeländes aufhalten. Auch sollen die Kinder künftig nicht mehr alleine auf dem Sportplatz oder dem Hügel spielen. Zudem will man die Schüler im Umgang mit dem Wolf schulen. „Wir haben hier mindestens einen Wolf, der jegliche Scheu vor dem Menschen verloren hat“, wir der zuständige Bürgermeister Helfried Goetz von „bild.de“ zitiert. Er werde weder die Sport- und Spielplätze der Schule einzäunen noch die Wege dorthin. Deshalb habe man nun eine Wolfsentnahme beim Umweltministerium beantragt.