Ein Beispiel aus Krummesse bei Lübeck (Schleswig-Holstein) zeigt sehr deutlich, dass Zäune in der Waldlandschaft eine Gefahr für verschiedene Wildtiere wie Rehe oder auch Federwild darstellen können. In diesem Fall hatte sich ein Reh in den Drähten des Zauns verfangen und ist verendet. Ursprünglich dienten solche Zäunungen dazu, die frisch gepflanzten Bäume der Wallhecken oder von Naturverjüngungen vor Verbiss zu schützen. Mittlerweile sind die Bäume jedoch aus dem Äser gewachsen und brauchen den Schutz der Zäune nicht mehr. Die Folge ist, dass die Zäune von Pflanzen überwuchert und damit zur unsichtbaren Falle werden.
Die funktionslosen Zäune werden von Pflanzen überwuchert und somit unsichtbar
Das Problem ist, dass die Zäune trotz ihrer Funktionslosigkeit häufig an Ort und Stelle verbleiben, weil sich die Verantwortlichen nicht mehr dafür zuständig fühlen, die Zäune abzubauen. In der betroffenen Region haben neben der Stadt Lübeck auch diverse Umweltschutzorganisationen, Bauern, aber auch Privatleute entsprechende Zäune aufgestellt. Die Folge ist, dass sich immer wieder Wildtiere, wie das hier abgebildete Reh, in den schlecht sichtbaren Maschen und Schlingen der Zäune verfangen und verenden. Federwild kann sich zum Beispiel die Schwingen oder das Genick brechen.
Wildtiere verfangen sich und verenden oder müssen erlöst werden
Wulff-Heiner Kummertz vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein gibt an, dass man dieses Problem lösen könnte, wenn bei der Planung solcher Zäune zukünftig bereits ein Datum festgelegt werden würde, zu dem der Zaun abgebaut sein muss. Ein weiterer Lösungsansatz wäre der Verzicht auf Draht und das Bevorzugen von Holzzäunen, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren.