Rinderseuche: Verbreitet Wolf tödliche Krankheit?

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Wild- und Rinderseuche ausgebrochen. Ein Fachtierarzt sieht Wölfe als mögliche Verursacher.
Wölfe konnten, durch bspw. unvollendete Risse, verantwortlich für die Ausbreitung des Bakteriums sein.
Wölfe konnten, durch bspw. unvollendete Risse, verantwortlich für die Ausbreitung des Bakteriums sein.

Im Forstamt Lüttenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) ist vor kurzem die Wild- und Rinderseuche ausgebrochen. Der zuständige Revierförster fand mehrere verendete Damhirsche (wir berichteten). Es war unklar, wie das Bakterium in das Gebiet geschleppt wurde. Nun äußerte Dr. Peter Kutzer, Fachtierarzt für Mikrobiologie im Landeslabor Berlin-Brandenburg, gegenüber dem Nordkurier die Vermutung, dass Wölfe Überträger des Bakteriums sein könnten.

Ausbrüche oftmals in Wolfsterritorien

In einer Studie hatte Kutzer zusammen mit weiteren Kollegen nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen Wolfsterritorien und dem Ausbruch der Wild- und Rinderseuche gibt. Die Ausbrüche in den vergangenen Jahren wären häufig in Wolfsgebieten erfolgt. Auch im Forstamt Lüttenhagen ist ein Wolfsrudel heimisch.

Bakterium in Maulflora

Untersuchungen an verendeten Wölfen hätten gezeigt, dass das Bakterium in der Maulflora der Tiere vorkommt und so über lange Strecken transportiert werden kann. Der Wolf erkrankt an der Seuche jedoch nicht. Über Wasserstellen oder nicht tödliche Risse könne das Bakterium jedoch Wildtiere oder Rinder weitergegeben werden, welche dann erkranken.

Kutzer geht jedoch nicht davon aus, dass es zu einem Massterben bei Wildtieren kommt. Allerdings plädiert der Fachtierarzt dafür, dass man der Wild- und Rinderseuche wieder mehr Aufmerksamkeit entgegenbringen muss. Bis in die 1980er Jahre war die Seuche noch anzeigen- und bekämpfungspflichtig.

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