Problemwolf GW950m: Abschussgenehmigung eingestellt

Der Problemwolf aus Niedersachsen steht eigentlich auf der Abschussliste. Ein Antrag von Naturschützern könnte dem nun im Wege stehen.
Ein Wolf steht auf einer Wiese und schaut in die Kamera
Der Problemwolf GW950m ist für knapp 40 Risse in der Region Hannover bekannt (Symbolbild).

Der Wolf mit dem offiziellen Namen GW950m hat sein Revier in den Wäldern rund um Hannover. Er gehört zum Burgdorfer Rudel und ist schon lange kein Unbekannter mehr. Seit 2019 treibt der Rüde sein Unwesen und hat seitdem eine beachtliche Liste an Nutztieren wie Schafe, Ziegen und Rinder, aber auch Pferde nachweislich gerissen. Unter anderem Ende September 2022 das 30-jährige Pony „Dolly“ der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen in Burgdorf.

Der Wolf ist für seine untypische Jagdtechnik bekannt

Am 31. August 2022 erteilte das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (NLWKN) eine zeitlich befristete artenschutzrechtliche Abschussgenehmigung für den Problemrüden. Zwischen Oktober und Ende Januar dieses Jahres liegt also eine Abschussgneehmigung für das Tier vor, was insbesondere Jägerinnen und Jägern Rechtssicherheit verschafft, theoretisch. Das Verwaltungsgericht Hannover hat nun am 26. Januar einem Zwischenbeschluss nachgegeben, der durch die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. gestellt wurde. Damit ist die Entnahme des Wolfes aus dem Burgdorfer Rudel mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Begründung des Gerichts lautet „dass eine vorläufige Regelung zur Gewährung effektiven Rechtsschutzes erforderlich sei, um zu verhindern, dass durch den Vollzug der Abschussgenehmigung vollendete Tatsachen geschaffen werden, bevor über den gerichtlichen Eilantrag entschieden worden ist“. Das bedeutet konkret, dass die Entnahme des Wolfes pausiert ist, bis der Antrag der Naturschützer genehmigt oder abgelehnt wurde.

Die zweite Abschussgenehmigung blieb bisher erfolglos

Bereits im April 2021 erteilte das NLWKN eine Abschussgenehmigung für den Problemwolf, die allerdings am 31. August 2021 auslief, ohne dass der Wolf entnommen werden konnte. Schon damals fiel der Rüde durch eine Vielzahl an Rissen auch großer, als wehrhaft klassifizierter Nutztiere wie Rinder und Pferde auf. Als Grund angegeben wurde damals die „Gefahr der Fortführung und Weitergabe von in der Kulturlandschaft untypischen Jagdtechniken von Wölfen in Bezug auf ausreichend geschützte Nutztiere“.

In Niedersachsen sind derzeit laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) 39 Wolfsrudel, ein Wolfspaar sowie zwei residente Einzelwölfe ansässig. Das sind insgesamt etwa 350 Tiere, die durch das Bundesland streifen. Deutschlandweit ist Niedersachsen damit auf Platz Zwei.

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