Für Weideviehhalter ist es eine erschreckende Bilanz: Über Pfingsten entdeckten Tiroler Landwirte bei Prägraten elf gerissene Schafe. Ursache: ein Problemwolf, der Kraft Verordnung zur Entnahme freigegeben ist. Laut der „Kleinen Zeitung“ und der „Tiroler Tageszeitung“ sowie dem Medienportal „Dolomitenstadt“ unterstützen die Landwirte nun die Jäger mit einem ungewöhnlichen Angebot.
Österreich: Bauern loben Prämie aus
Der Ortsbauernrat von Prägraten sowie die Agrargemeinschaft St. Andrä beschlossen erst am Pfingstsonntag einstimmig, eine Prämie von 1.000 Euro für den Abschuss des Problemwolfs auszuloben. „Das Tierleid, das von diesem Problemwolf bereits vor Beginn der Almsaison ausgeht, ist unerträglich und der Leidensdruck der Osttiroler Bäuerinnen und Bauern wächst. Die Risszahlen in Osttirol steigen explosionsartig. Der Wolf lernt dazu, verliert mittlerweile die Scheu vor Wohngebieten und vergreift sich nun auch an Tieren auf geschützten Heimweiden in unmittelbarer Siedlungsnähe“, zitiert „Dolomitenstadt“ den Ortsbauernobmann Josef Kratzer. Scheinbar sind den Landwirten die Bemühungen der Jäger noch nicht genug, denn laut „Dolomitenstadt“ wollen die Bauern mit dem Geld den Jägern einen Ansporn geben, „tatsächlich auf die Jagd nach dem Problemtier zu gehen“.
Ankündigung eines Politikers: Jagdpacht halbieren
Findige Wege gehen die Österreicher auch bei einem anderen zur Entnahme freigegebenen Problemwolf im Ötztal. Der „Kurier“ zitierte den Umhausener Bürgermeister und VP-Landtagsclubchef Jakob Wolf am 19. Mai. Gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ hat er sich laut „Kurier“ im Wortlaut folgendermaßen geäußert: „Jenem Revier im Gemeindegebiet von Umhausen - also auf Umhauser Reviere begrenzt -, das aufgrund eines vom Land Tirol erlassenen Abschussbescheids einen Wolf/Bär erlegt, wird seitens der Gemeinde Umhausen die Hälfte der heurigen Jagdpacht refundiert.“