Eigentlich gehören sie nicht hierher. Sie, das sind Nutrias. Deshalb haben sich Jäger ihrer Bejagung angenommen. Allerdings: In Hamburg-Bergedorf scheint die Situation aus den Fugen geraten zu sein. Die Tiere sind mittlerweile aggressiv geworden.
Hundehalter rüsten auf
Opfer von Bissen sind meist Hunde. Tierärztin Kristin Heinecke aus Drage äußerte sich gegenüber der „BILD“ im Dezember, dass sie heuer bereits zehn Hunde mit Nutria-Bissen behandelt hat. Betroffen sind davon auch Jagdhunde, wie der Münsterländer von Gerald Eggers. Die Zähne des Nagers gingen nur knapp an der Halsschlagader des Hundes vorbei. Manche Hundehalter haben ihre Tiere deshalb mit breiten, robusten Halsungen ausgerüstet.
Aktives Handeln gefordert
Eggers fordert, dass die Politik aktiv wird. Bis 2021 wurde die Schwanzprämie gezahlt. Rund 1.000 Nutrias haben die Jäger im Großraum Bergedorf erlegt. Die Prämie ist mittlerweile weggefallen. Ursache dafür ist, dass die Zuständigkeit für die Nutrias von den Bezirken an die Umweltbehörde übergegangen ist. Die Prämie habe die Kosten der Jäger bei der Nutria-Jagd zum Teil gedeckt. Eggers meint gegenüber der Presse: „Es muss endlich was passieren.“
Nutrias wurden aggressiv
Ein Problem sei auch das Füttern der Tiere durch viele Familien. Linkenpolitikerin Maria Westberg berichtete im „Abendblatt“ davon, dass die Nutrias auf Hunde, Katzen und Kinder losgehen würden, sobald diese ihnen zu nahekommen.
Zur Gefahr wird das Nutria aber auch aus anderen Gründen. Das Höhlenbauen der Nutrias zerlöchert den Untergrund und destabilisiert Dämme und Deiche. Bei einer hohen Population – nur eine Frage der Zeit, bis diese nachgeben.