Er hatte sich der Arbeit mit Jagdhunden voll und ganz verschrieben: Noch im Alter von 86 führte Prof. Dr. Hans Wunderlich seine Deutsch-Drahthaar Hündin auf der VGP. Doch nicht nur die Drahthaar Zucht unter dem Zwingernamen „vom Bestensee“, welcher zahlreiche gute Hunde hervorbrachte, war ihm eine Herzensangelegenheit, sondern die Zucht und Ausbildung von Jagdhunden allgemein.
Mitbegründer der Schwarzwildgatter in Deutschland
In seinem wirkungsvollen Leben stieß Wunderlich viele wichtige Prozesse an. Der kluge Stratege, wie der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) ihn in einem Nachruf betitelt, war nicht nur mitverantwortlich für die Gründung des Jagdhundeverband-Ost, sondern führte diesen auch als Vorsitzender. Dabei sorgte er dafür, dass die Übernahme von Leistungsrichtern aus der DDR in den JGHV geordnet erfolgen konnte. Es ist ihm auch zu verdanken, dass nach der Wende Zuchtmaterial, Zwingernamen und Zuchtrichter geordnet in den JGHV übergingen.
Von einem weiteren seiner Verdienst profitieren heute viele Jäger mit ihren Jagdhunden und insbesondere der Tierschutz. Denn Wunderlich hat sich maßgeblich an der Gründung der Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter beteiligt. In fast allen Bundesländern haben Hundeführer daher heute die Möglichkeit, ihre Jagdhunde in Schwarzwildgattern fachgerecht einzuarbeiten.
Anliegen sein Wissen weiterzugeben
Als langjähriger Tierschutzobmann im JGHV prägte er zudem das Prüfungswesen für Jagdhunde in der Republik und engagierte sich insbesondere für die tierschutzkonforme Ausbildung und Prüfung von Jagdgebrauchshunden am lebenden Wild. Seit 1962 im Besitz des Jagdscheins, war es Wunderlich immer ein Anliegen sein Wissen weiterzugeben – sowohl als Dozent für Tierseuchenbekämpfung an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin als auch dem breiten Publikum zu jagdkynologischen Themen.
Mit dem Tod von Prof. Dr. Hans Wunderlich verliert Deutschland nicht nur einen großen Hundemann, sondern auch einen „weisen Ratgeber und Strategen, der der Jagdgebrauchshundesache immer zur Seite gestanden hat“, so der JGHV.