Krankheiten: Vermehrte Hantavirus-Infektionen in Niedersachsen

In diesem Jahr haben sich bereits 22 Menschen mit dem theoretisch tödlichen Hantavirus infiziert. So können Sie eine Infektion vermeiden.
Roetelmaus
Die Zahl der Infektionen von Menschen mit dem Hantavirus ist in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt gibt es in diesem Jahr bereits 22 Erkrankungen, die vor allem aus den Landkreisen Osnabrück und der Grafschaft Bentheim gemeldet wurden. Im vergangenen Jahr traten in Niedersachsen insgesamt 17 Infektionsfälle auf. Auch die Nachbarlandkreise Meppen und Vechta sind betroffen. Aktuell ist das Infektionsrisiko im Landkreis Osnabrück am höchsten, in der Grafschaft Bentheim sowie den Landkreisen Hildesheim und Wolfenbüttel herrscht derzeit eine mittleres Infektionsrisiko.

Hantavirus: Übertragung und Symptome

Übertragen wird die Zoonose im Westen Deutschlands vor allem durch die Rötelmaus. Urin, Kot und Speichel der Nager können über Wochen infektiös bleiben, wobei die Viren meist durch das Einatmen von kontaminiertem Staub beim Aufräumen der Garage oder des Dachbodens übertragen werden.

Gefährliche Krankheit: Hantavirus kann auf den Menschen überspringen

Symptome können sich beim Menschen in Form von Fieber, Kopf-, Muskel-, Bauch- und Rückenschmerzen äußern. Außerdem können Begleiterscheinungen wie Schwindel, Sehstörungen, Durchfall oder Reizhusten auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu einem tödlichen Nierenversagen kommen. Zuletzt wurde im März 2021 ein 21-jähriger Mann mit akutem Nierenversagen aufgrund einer Hantavirus-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert, dass er nach acht Tagen wieder verlassen konnte.

Hantavirus: So reduzieren Sie die Ansteckungsgefahr

Insbesondere nach Buchen-Mastjahren steigt das Risiko einer Infektion mit dem Hantavirus, da die Populationen der Rötel- und Brandmäuse, die die Hauptüberträger des Virus in Deutschland sind, durch das verbesserte Nahrungsangebot steigen.
Um die Gefahr einer Infektion zu senken, empfiehlt das Landesgesundheitsamt das Eindringen von Nagern in Wohngebäude und Garagen durch entsprechende Maßnahmen zu verhindern sowie das Anlocken der Tiere durch Lebensmittel durch deren verschlossene Aufbewahrung zu verhindern. Zudem ist das Tragen einer Maske bei staubigen Aufräumarbeiten sinnvoll.
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