Die Rissstatistik des Sächsischen Landesamts für Umwelt(LfULG) spricht eine deutliche Sprache: Die Region um Strehla (Lkr. Meißen, Sachsen) ist Wolfsschwerpunkt. Leidtragende sind beispielsweise Halter von Weidevieh oder Betreiber von Wildgehegen. Weil es dort im bisherigen Jahresverlauf immer wieder zu Rissen kam, fordern die Bürger in Strehla nun die Entnahme eines Problemwolfs. Das vermeldete das Nachrichtenportal „t-online.de“ am 16. Mai. Die Chancen auf Erfolg sind fraglich.
Risse in Sachsen: War es der Wolf?
Bei drei von vier Fällen traf es ein und denselben Betreiber eines Damwild-Geheges. Hinzu kommen noch gerissene Schafe. „In den letzten Wochen häuft sich die Wolfrisse“, teilt Robert Wölk, Leiter des Ordnungsamts in Strehla, „t-online“ mit. Eine akkurate Zahl kann Wölk nicht nennen. Denn: Meldungen im Wolfsportal ließen sich nur schwer nachvollziehen und verifizieren. Wie viele Tiere bei den Wolfsangriffen zu Schaden gekommen sind, geht aus der Meldung von „t-online“ nicht hervor. Klar ist dagegen bereits bei den jüngsten Vorfällen aus dem Monat Mai, wer der Verursacher ist. Laut Sächsischem Umweltamt hat man den Wolf „mit hinreichender Sicherheit als Verursacher identifiziert“. Für den Mann vom Ordnungsamt in Strehla ist deshalb klar: Der Problemwolf muss weg. Die Sache hat jedoch einen Haken.
„Die Stadt Strehla ist leider machtlos, da die Zuständigkeit dafür nicht bei uns liegt“, teilte Wölk dem Nachrichtenportal mit. Er hofft nun darauf, dass das zuständige Ministerium die Lage vor Ort genauso sieht. Aufgrund der Wolfsmanagementverordnung ist jedoch zunächt die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Meißen mit im Boot. Der Ausgang? Ungewiss.