Gesuchter Räudewolf durch Tierarzt eingeschläfert

Seit Wochen sorgte ein junger Wolf mit Räude vor etliche Sichtungen in bewohnten Gebiet. Nun wurde das Tier eingeschläfert.
Der Wolf war mehrfach gesichtet worden (Symbolbild).
Der Wolf war mehrfach gesichtet worden (Symbolbild).

Ein junger Wolf, der an Räude erkrankt war und zudem eine Verletzung hatte, wurde in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai in Kubschütz (Sachsen) eingefangen und eingeschläfert. Wie die Fachstelle Wolf mitteilt, hatte der Jungwolf seit Anfang Januar für Aufsehen und Verunsicherung gesorgt, da er regelmäßig mehrere Ortsteile aufsuchte und mehrfach ein Strohlager als Schlafplatz nutzte. Zudem wurde das Tier mehrfach in der auf einem Kompost- bzw. Misthaufen bei der Futtersuche gesichtet.

Wolf durfte vergrämt werden

Installierte Wildkameras konnten den Wolf, welcher augenscheinlich verletzte und an Räude erkrankt war, mehrfach aufnehmen. Da der Wolf sich nachweislich mehrfach und über einen längeren Zeitraum zu Wohnzwecken genutzten Gebäuden genähert hatte, waren die Zulassungsvorraussetzungen für eine Vergrämung gegeben. In einem ersten Schritt wollte man den Wolf einfangen um zu überprüfen, ob das Tier auf Dauer überhaupt alleine in der Natur lebensfähig ist. Im zweiten Schritt sollte Isegrim dann, ausgestattet mit einem GPS-Sender, an einem geeigneten Ort wieder freigelassen werden.

Wolf wurde von Tierarzt eingeschläfert

Nachdem der Wolf in dieser Woche eingefangen werden konnte, wurde er zu Untersuchung in eine Tierarztpraxis gebracht. Dort diagnostizierte der Tierarzt nicht nur eine massive Hauterkrankung durch Räudebefall, auch eine chronische Deformation des gebrochenen Oberschenkelhalses/Hüftgelenkes links sowie Verwachsungen der Lendenwirbelsäule, vermutlich nach einer Fraktur wurden festgestellt. Der Wolf wurde daraufhin eingeschläfert.

Ist die Wolfspopulation zu hoch?

In Sachsen gibt es immer wieder Meldungen von an Räude erkrankten Wölfen. Die Erkrankung gilt gemeinhin als Indiz dafür, dass eine Population zu groß ist. Auch in Brandenburg gab es kürzlich einen Totfund, welcher auf eine massive Räudeerkrankung zurückzuführen ist.

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