Wie aus einer Pressemitteilung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) Mitte August herausgeht, fordert in Hinblick auf die kommende internationale Artenschutzkonferenz (CITES) in Panama eine Tierrechtsorganisation das Ende der Jagd auf Eisbären.
Koloniale und moralische Vorstellungen schaden indigenen Gemeinschaften
Dr. Victoria Qutuuq Buschman von der Universität Alaska äußerte sich in einem Schreiben an den Internationalen Jagdrat (CIC) wie folgt zu dieser Forderung: „Den Versuch, die Eisbärenjagd zu verbieten, halte ich für fehlgeleitet. Jedes Verbot, das indigenen Völkern die Ausübung ihrer Lebensweise erschwert, verstößt gegen die UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker. Die Jagd auf Eisbären ist stark reguliert und findet hauptsächlich in Teilpopulationen statt, die entweder stabil sind oder wachsen. Schutzmaßnahmen sollten auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Wissen der Ureinwohner beruhen, aber nicht auf einer vermeintlichen moralischen Überlegenheit.“ Die Artenschutzorganisation WWF schließt sich dieser Sicht an.
Jagd stützt Lebensunterhalt
Der Umweltminister der Regierung in Nunavut, David Akeeagok erklärt, dass die Jagd in den Gemeinden den Lebensunterhalt sichert und die Tradition erhält. Die Regierung setze sich für nachhaltiges Wildmanagement und den Wildschutz in Nunavut ein. Seit den 50er-Jahren ist der Eisbärenbestand von etwa 5.000 Tieren auf etwa 30.000 Bären angewachsen. Einen geringen Anteil der gegebenen Abschüsse werden an ausländische Gastjäger vermarktet. So bringt der Verkauf einer Jagdlizenz zwischen 30.000 bis 40.000 US-Dollar in die Gemeindekassen der einkommensschwachen Region.
CIC und DJV warnen
Der CIC und der DJV benennen daraufhin einen ähnlichen Fall: In den 80er-Jahren versuchte die Umweltorganisation GREENPEACE die Robbenjagd mit einer Kampagne nur beenden. Dies führte zu einem existenzbedrohenden Einkommensverlust bei den Inuit. Daraufhin musste sich GREENPEACE öffentlich entschuldigen.