Mit einer neuen Internetseite liefert FACE nun Fakten in Bezug auf bleifreie Munition. Fragen zu Wirkung bzw. Waidgerechtigkeit, Sicherheitsaspekten und Ballistik der Munition werden auf https://www.leadammunitionguidance.com in Kürze beantwortet. Die Website enthält zudem Informationen zu rechtlichen Hintergründen und Verboten der Nutzung von Bleimunition in verschiedenen Bereichen in der Europäischen Union und Großbritannien sowie zu geplanten Verschärfungen auf EU-Ebene.
In Deutschland kommen immer mehr Bundesländer hinzu, die Bleimunition auf der Jagd verbieten. In den Staats- und Landesforsten ist das bereits flächendeckend der Fall. Genauso beim Schrotschuss in Feuchtgebieten. Wenn es nach der EU und der Europäischen Chemikalienagentur ginge, würde Blei gänzlich aus der Munition verbannt – auch aus Trainingsmunition. FACE setzt sich mit seinen Partnerverbänden auf nationaler Ebene wie dem Deutschen Jagdverband dafür ein, die Umsetzung dieser drastischen Forderungen zu verhindern.
Gleiche Wirkung wie bei Bleimunition
In Sache Zielballistik hat sich bei bleifreier Jagdmunition in den letzten Jahren viel getan. Das erkennt FACE an und wirbt für eine Nutzung schadstoffarmer Geschossalternativen auf freiwilliger Basis. Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit von modernen bleifreien Jagdgeschossen untersucht. In einer deutschen Untersuchung kamen die Wissenschaftler 2017 zu dem Ergebnis, dass sich auf den im europäischen Kontext üblichen Schussdistanzen innerhalb von 250 Metern bleihaltige und bleifreie Geschosse in der Wirkung – und damit der Waidgerechtigkeit – nicht unterscheiden.
FACE stellt fest, dass die größte Gefahr von Blei in Jagdgeschossen in der Aufnahme kontaminierten Aufbruchs durch Säugetiere und Vögel darstellt. Dadurch könnten sich diese Tiere mit dem Schwermetall vergiften. Der Verband bietet jedoch eine einfache und beinahe kostenlose Lösung an: Anstatt den Aufbruch komplett im Revier zu belassen, sollte der Teil, der mit dem Geschoss oder mit Geschosssplittern in Berührung gekommen ist – vornehmlich Herz, Lunge sowie Knochen und Gewebe um den Einschuss – über den Restmüll entsorgt werden. Das würde den Bleieintrag in den Nahrungskreislauf von Aasfressern verringern.
Einfache Lösungen – EU blockiert
Gleichzeitig weist FACE daraufhin, vorsichtig bei der Herstellung von Wildbret zu sein. Schusskanäle sollten großflächig ausgeschärft werden, damit beim Verzehr von Wildbret kein Blei durch verbliebene Fragmente aufgenommen wird. Ein Prozedere, das bei deutschen Jägern bekannt sein sollte. Stellte doch die Bundesregierung in der Vergangenheit fest, dass – außer für Schwangere und Kinder – kein Gesundheitsrisiko durch überdurchschnittlichen Verzehr von Wildbret besteht. Deutsche Jäger gehen also sehr bedacht beim Prozessieren von Wildbret vor.
Es bleibt also abzuwarten, wie die EU, FACE und die nationalen Jagdverbände sich in der Zukunft einigen und eine für alle Beteiligten tragbare und vor allem für den Schutz der Natur sinnvolle sowie ideologie-freie Lösung finden werden. Schon jetzt kommen 80% der Vorschriften die Jagd betreffend aus Brüssel. FACE hat deshalb einen Forderungskatalog aufgestellt, mit dem der Verband sich an die EU wendet. Über diesem Link können Sie das Vorhaben unterstützen.