Ein vermeintlicher Wolf ist in der Nacht vom 2. auf den 3. März durch das Uelzener Stadtgebiet (Niedersachsen) gelaufen. Ein Taxifahrer folgte dem Großräuber während seines Streifzugs und filmte ihn dabei. Gegen 23.45 Uhr bog Tobias Gebbert mit zwei Fahrgästen in die Groß Liederner Straße ein, als er 70 Meter vor sich auf der Höhe eines Autohauses ein großes Raubtier mitten auf der Straße erblickte.
„Es war wie ein kleiner Schockmoment. Mir war sofort klar, dass das kein Hund sein konnte. So groß und kräftig wie das Tier war, konnte es nur ein Wolf sein“, beschreibt Gebbert den unerwarteten Anblick gegenüber der Redaktion. Auch die Frauen auf der Rückbank seien sich einig gewesen, dass es sich um einen Wolf handeln musste.
Da Nebel aufzog und die Straßen am Stadtrand weniger gut beleuchtet sind, war sich die Fahrgemeinschaft einig, dem Wolf mit Warnblinklicht hinterherzufahren, um einen eventuellen Unfall mit weiteren Fahrzeugen zu verhindern. „Der Wolf trabte vor uns die Straßen entlang und blickte immer wieder nach hinten, um zu schauen, ob wir ihm noch folgten. Er schien sich nicht auszukennen und spontan zu entscheiden, wohin er laufen wollte“, so der Fahrer weiter. In den Bartholomäi-Wiesen verschwand der Räuber schließlich im Nebel.
Ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelte, wird derzeit anhand einer Kotprobe untersucht, die an das Wolfsbüro Hannover geschickt wurde. „Verhalten und Aussehen des Tieres sind wolfsähnlich, die Losung sieht eher untypisch aus“, äußerte sich die hinzugezogene Wolfsberaterin Katja Hildebrandt-Mertins gegenüber der Redaktion zu dem Vorfall. „Ich gehe davon aus, dass sich das Tier in den Wohnbereich verirrt hat. Es wirkte auf der Videoaufnahme sehr verängstigt und scheu und verließ das Stadtgebiet auf schnellstem Wege wieder.“ Genauere Auskünfte hinsichtlich Alter, Geschlecht und Rudelzugehörigkeit wird die DNA-Analyse geben.