FSME ist eine durch Zecken übertragene, in Mittel- und Osteuropa häufig auftretende Viruserkrankung (Flavivirus). Gegen alle Subtypen gibt es wirksame Impfstoffe. Beim Zeckenbiss gelangen Viren ins Blut des Wirtes und lösen dort die Krankheit aus. Bei uns überträgt der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) den europäischen Subtyp des Virus. Nach Infektion sind grippeartige Symptome häufig. Gefährlich und u. U. lebensbedrohend wird es, wenn die Viren Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark befallen. Zecken übertragen die Viren auch auf unser Schalenwild und auf Nutztiere (Rind, Schaf, Ziege).

Seit einiger Zeit weiß man, auch die Milch infizierter Tiere kann für eine gewisse Zeit Viren enthalten. Daher kann es zu einer sog. alimentären Übertragung über den Verzehr von infizierter Milch oder sogar Rohkäse kommen, wie jüngst aus Frankreich gemeldet. Solche Fälle sind allerdings recht selten. FSME-Fälle nach Verzehr von rohem oder geräuchertem Wildbret sind bisher nicht bekannt. In Deutschland sind Zecken zu 0,1 bis 5 % mit dem FSME-Virus infiziert. Insgesamt tritt FSME deswegen nicht sehr häufig und nicht flächendeckend auf. Das Bakterium Borrelia burgdorferi ist jedoch bei uns in 10 bis 35 % der Zecken zu finden. Dieser Erreger verursacht beim Menschen die Borreliose. Wegen der hohen Infektionsrate der Zecken ist Borreliose wesentlich häufiger als FSME und kann zudem in ganz Deutschland auftreten.