Die Nutria (Myocastor coypus), oder auch Sumpfbiber genannt, ist eine Nagetierart und stammt ursprünglich aus Südamerika. Nach Deutschland wurden die Tiere ca. Anfang des 20. Jahrhunderts zur Pelz- und Fleischgewinnung eingeführt. Ein markantes Merkmal sind die orangenen Schneidezähne.
Wie viele Zähne hat ein Nutria?
In jedem Kieferast des bleibenden Gebisses stehen ein Schneidezahn, ein Prämolar und drei Molaren. Eckzähne tragen sie keine. Nutrias haben demnach 20 Zähne. Der Besitz nur eines Prämolaren unterscheidet die Nutria von fast allen anderen Nagetieren. Die insgesamt vier Schneidezähne wachsen lebenslang nach, um die Abnutzung beim Nagen zu kompensieren.
Warum sind die Zähne der Nutria orange?
Deren Außenseiten sind bei ausgewachsenen Exemplaren gelb-orange gefärbt. Innen sind sie weiß. Die Färbung ist bei Jungtieren noch nicht sehr stark ausgeprägt. Im Schmelz der Außenseite sind Eisenverbindungen eingelagert, die für die auffallende Färbung verantwortlich sind und dieses Zahnmaterial deutlich härter machen als dasjenige der Innenseite.
Diese Konstruktion bewirkt sozusagen ein automatisches Schärfen der Zähne während des Nagens. Die extrem scharfen Schneiden entstehen also durch ständiges Nachwachsen und stärkere Abnutzung der weicheren Innenseiten.
Lebenslang wachsende Zähne sind auch Haderer und Gewehre des Keilers. Durch den Gegenbiss bleiben die Gewehre stets scharf. Die Schneidezähne werden gegen Fressfeinde und auch bei innerartlichen Kämpfen als gefährliche und wirkungsvolle Waffen eingesetzt.

Welches Nagetier hat noch orangene Zähne?
Die Nutria erinnert im Aussehen oft an einen Biber (Castor fiber) oder eine Bisamratte (Ondatra zibethicus). Alle drei sind zwar Nagetiere, aber nicht näher miteinander verwandt. Gemeinsam haben sie aber ihren auffällig orange gefärbten Schneidezähne.