Der Schwanz des Schwarzwildes, des Dachses und des Bären heißt „Pürzel“ oder „Bürzel“; „Federlein“ und „Schnörkel“ (auch Schnürgel) gelten nur für Sauen. Der Begriff Pürzel bedeutet rundliche Erhöhung, etwas rundlich Hervorstehendes und wurde zuerst nur für den Steiß der Tiere, insbesondere der Vögel, gebraucht und später im Neuhochdeutschen auf den kurzen Schwanz des Schwarzwildes, des Dachses und des Bären eingeengt.
Der Begriff „Lunte“ beim Fuchs ist erst seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Jägerwort, zuvor war Standarte oder Rute üblich. Das mittelhochdeutsche lünden = brennen/ glimmen ergab Ende des 15. Jahrhunderts das Substantiv Lunt = Docht der Lampe. Aus dem „Docht zum Anstecken“ wurde im 16. Jahrhundert die Zündschnur entwickelt. Die brandrote Farbe des langen Fuchsschwanzes gab den Ausschlag dafür, die Standarte des Fuchses „Lunte“ zu nennen. Beim Haarraubwild, außer bei Bär, Dachs und Fuchs, heißt der Schwanz „Rute“, Stummelrute beim Luchs.
Stoß und Spiel – Von der Küche in die Jägersprache
Die langen Stoßfedern des Auerhahns nennt man „großer Stoß“ oder „Oberstoß“, die unteren, kürzeren „kleiner Stoß“ oder „Unterstoß“ und den gesamten Stoß „Ruder“, „Schaufel“ oder „Fächer“. Der Auerhahn „fächert“ oder „schlägt Rad“, wenn er den Stoß bzw. die Schaufelfedern ausbreitet und hochstellt. Nachdem im 16. Jahrhundert „Stoß“ als küchentechnischer Begriff für die Steißgegend bei Geflügel üblich geworden war, erweiterte man die Bedeutung auf das darüberliegende Federkleid.
Aus der Kynologie
Bei Jagdhunden wird der Schwanz als „Rute“, je nach Behaarung als „Aal-“ oder „Bürstenrute“, bei langhaarigen Hunden als „Fahne“ bezeichnet.
Vom Bedeutungsgehalt her hängt der Federwildstoß mit „dichtgedrängt“ und „hineingestoßen“ zusammen. Die eng nebeneinander, wie geschichtet angeordneten Stoßfedern sitzen im Steiß wie hineingestoßen.