Tumore im Tierreich: Was sind die Ursachen?

Ich habe einen Fuchs mit einem Tumorgeschwulst am Gelenk geschossen. Wie kommt es zu solchen Erkrankungen?
Fuchs mit Tumor am Kniegelenk.
Ein geschossener Fuchs wies ein merkwürdiges Geschwulst an einem der Gelenke auf.

Tumoren, also Geschwülste, treten bei Wildtieren an der Haut, an Schleimhäuten sowie in sämtlichen Geweben und Organen immer wieder auf, werden aber besonders in Innenorganen häufig übersehen.

Über die Ursachen wird spekuliert: Neben spontanen und übertragbaren Tumoren werden auch Faktoren wie die Verschmutzung der Umwelt mit verschiedensten Kunststoffen sowie deren Abbauprodukten (z.B. synthetische Monomere) verantwortlich gemacht.

Ein Tumor zeichnet sich durch ein vom Organismus unabhängiges Wachstum sowie Wuchern eines Gewebes durch starke oder schrankenlose Zellvermehrung („Krebs“) ohne Funktion für den Gesamtorganismus aus. Sie sind entweder von knotenförmiger Gestalt oder wachsen diffus ins Gewebe hinein.

Gutartige Geschwülste verdrängen ihre Umgebung, bösartige brechen zerstörend in Gewebe bzw. Organe ein. Über Blut- oder Lymphstrom können sie streuen und Tochtergeschwülste (Metastasen) ausbilden. Eine Tumordiagnose (Ausgangsgewebe und Art des Tumors, gutartig/ bösartig) ist nur durch eine histologische Untersuchung möglich.

Fuchs mit Tumor im Kniegelenk

Tumore können in unterschiedlichster Ausprägung bei sämtlichen Wildtieren auftreten. Von heimischen Wildtieren liegen die häufigsten Berichte über Geschwülste bei Rehwild vor. Ein Fallbericht beschreibt einen Tumor im Kniegelenksbereich bei einem Fuchs.

Dieser zirka hühnereigroße, rosa bis gelbfarbene Tumor mit fettgewebsähnlicher Konsistenz stellte sich nach feingeweblicher Untersuchung als Hämangioperizytom, also ein bösartiger Weichteiltumor ausgehend von Blutgefäßen, heraus.

Karzinom bei einer Gams bestätigt

Der zweite Fall betraf Tumore in der Leber einer 22-jährigen Gamsgeiß mit zahlreichen weiß-gelben, an der Schnittfläche zum Teil marmorierten bis über kirschgroßen Knoten. Ähnliche Knoten fanden sich auch in Nieren und Lunge und ließen einen leichten Tuberkuloseverdacht aufkommen.

Durch histologische Untersuchungen wurde ein metastasierendes neuroendokrines Karzinom, ebenfalls ein bösartiger Tumor, hier ausgehend von hormonproduzierenden Zellen im Verdauungstrakt, diagnostiziert.

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