Niederwildarten wie der Feldhase leiden extrem unter der momentanen Agrarwirtschaft in unserem Land. Ihre Besätze sind im freien Fall, der Gesundheitszustand ist alles andere als erfreulich.
Die Besatzermittlung des Feldhasen ist gerade bei den geringen Vorkommen, wie sie derzeit in vielen Revieren vorherrschen, für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Bejagung unabdingbar.
Die Scheinwerfertaxation ist dabei eine gängige Methode, um Feldhasenbesätze mit einer relativ hohen Genauigkeit erfassen zu können. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass der Hase überwiegend nachtaktiv lebt. In deckungsarmen Feldrevieren können von einem langsam fahrenden Fahrzeug aus mit Hilfe eines Handsuchscheinwerfers die auf den Äsungsflächen befindlichen Hasen leicht gezählt werden.
Die für den Hasenbesatz wichtigen Bezugsdaten sind zum einen die Frühjahrsdichte und zum anderen die Herbstdichte. Folglich sind die Frühjahrszählung in den Monaten März oder April, je nach fortgeschrittener Vegetation, und die Herbstzählung im Oktober oder November, je nach Erntezustand unmittelbar vor der angesetzten Hasenjagd, die wichtigsten Aktivitäten im Niederwildrevier.
Berechnung der Besatzdichte
- Besatzdichte beim Feldhasen wird in Hasen pro 100 ha angegeben.
- Die Zählfläche wird berechnet aus der Länge der Fahrstrecke multipliziert mit der ausgeleuchteten Fläche zu beiden Seiten.
- Mit der absoluten Zahl an erfassten Hasen kann nun die Besatzdichte errechnet werden.
- Bei mehreren Zählstrecken können wir die Dichten im Revierteil und im Gesamtgebiet ermitteln.
- Der Zuwachs errechnet sich aus der Differenz von Frühjahrs- zur Herbstzählung. Dieser wird in Prozent angegeben.
- Bestandsabgänge oder Verluste errechnet man aus der Differenz von der Herbstzählung zur nächsten Frühjahrszählung. Sie treten als Jagdstrecke, Verkehrsfallwild und natürliche Winterverluste auf.
Häufig gemachte Fehler vermeiden
- Führt die Zählstrecke nur durch die guten Hasenecken, kann das Ergebnis eine deutlich höhere Dichte für die errechnete Gesamtfläche vortäuschen!
- Wenn die Reichweite der Scheinwerfer vorher nicht genau ermittelt wird, haben wir eine falsche Bezugsfläche und damit ein falsches Ergebnis.
- Die Zählfläche muss als Mindestgröße etwa 25 % der Revierfläche ausmachen, um eine repräsentative Aussage machen zu können.
- Es wird nicht exakt auf Doppelzählungen geachtet.
- Schlechte äußere Bedingungen, wie Nebel, Vollmond, Reif, Regen oder Sturm, liefern keine repräsentativen Aussagen!
- Die Scheinwerfer werden nicht konstant im rechten Winkel zur Fahrtrichtung gehalten.
- Das Zählteam ist bei der Datenerfassung abgelenkt und agiert unkonzentriert.
- Bei der Besatzdichtenberechnung wird von falschen Bezugsgrößen wie die der Zählfläche oder der Besatzdichte ausgegangen.