Schießtraining für Jäger: 7 Tipps für den Schießstand

Als Jäger das Schießen zu trainieren ist wichtig. Mit der richtigen Vorbereitung wird der Schießstand-Besuch ein voller Erfolg.
Als Jäger sollten wir die Disziplin aufbringen, regelmäßig auf den Schießstand zum Trainieren zu gehen – und nicht zur Erlangung des Schießnachweises.
Als Jäger sollten wir die Disziplin aufbringen, regelmäßig auf den Schießstand zum Trainieren zu gehen – und nicht zur Erlangung des Schießnachweises.

Schießstand-Gebühren und Munitionspreise lassen einem die Lust auf einen regelmäßigen Schießstand-Besuch schnell vergehen. Umso wichtiger ist daher eine vernünftige Vorbereitung, um die kostbare Zeit auf dem Stand effektiv ausnutzen zu können. Mit den folgenden Tipps wird auch Ihr nächster Schießstand-Aufenthalt ein Erfolgserlebnis.

1. Wichtige Dokumente und Ausrüstung

Klar ist: Für den Schießstand brauche ich Büchse inkl. Schalldämpfer (wenn vorhanden), Gehörschutz, ausreichend Munition, Jagdschein, Waffenbesitzkarte und genügend Bargeld. Die wenigsten Schießstätten bieten eine Kartenzahlung an. Wichtig ist aber auch, ausreichend Zeit mitzubringen. Zwischen Tür und Angel bringt ein kurzer Besuch auf dem Schießstand nichts außer Frust.

Wichtig ist, dass Schießen Spaß machen darf und keinen Stress bedeuten sollte.
Wichtig ist, dass Schießen Spaß machen darf und keinen Stress bedeuten sollte.

2. Die richtige Schießauflage

Die Schießauflagen, die auf den Ständen zu finden sind, sind oft nicht gut. Das kann schnell frustrieren und unnötig Munition kosten. Hierfür sollte man sich ein Set aus Vorder- und Hinterschaftauflage zusammenstellen. Ob das nun ein eigenes Schießgestell, eine Kombination aus Zweibein und Sandsack oder eine andere Alternative ist – das liegt in der Präferenz des Schützen.

Anders als oft propagiert ist das Einschießen bleifreier Munition kein Hexenwerk.Mit dem „kleinen Maulwurf“ als Glücksbringer kann nichts schiefgehen.
Anders als oft propagiert ist das Einschießen bleifreier Munition kein Hexenwerk.Mit dem „kleinen Maulwurf“ als Glücksbringer kann nichts schiefgehen.

3. Optische Helfer für den Schießstand: Ein Spektiv

Ein Spektiv ist sicher kein Muss für den Schießstandbesuch. Doch es erleichtert den Aufenthalt extrem. Um die Treffer aufzunehmen, muss nicht die Scheibe bewegt werden, was wertvolle Zeit kostet. Durch die hochvergrößernde Optik ist die genaue Lage der Treffer von der Schützenposition aus zu erkennen. Darüber hinaus eignet sich ein Spektiv hervorragend, um Wild anzusprechen und zu bestätigen sowie zum Digiscoping.

4. Eigene Anschussscheibe mitbringen

Selten findet man auf Schießständen vernünftige Anschusscheiben vor. Diese werden nämlich selten gewechselt, so dass die Treffer und Schusspflaster der Vorgänger ein schwarz-weißes Mosaik auf der Scheibe hinterlassen. Dieses lenkt nur ab beim Schießen. Besser ist es, eigene Anschussscheiben, Schusspflaster und Kreppband zum Befestigen der Scheiben mitzubringen.

Es schadet nicht, seine Schießergebnisse zu dokumenteiren. So weiß man auch später noch, mit welcher Munition die Waffe sonst noch schießt.
Es schadet nicht, seine Schießergebnisse zu dokumenteiren. So weiß man auch später noch, mit welcher Munition die Waffe sonst noch schießt.

5. Mit Trockenübungen beginnen

Bevor es an den scharfen Schuss geht, sind Trockenübungen angebracht. Drei, vier Mal trocken Abschlagen löst mögliche Anspannungen. Grade, wenn der letzte Schuss länger zurückliegt, ist es angebracht, sich wieder an den Abzug zu „gewöhnen“. Werden die ersten Male wieder durchgerissen, passiert das wenigstens nicht mit der teuren Munition. Auch werden so die Schießergebnisse nicht verfälscht. Regelmäßiges Trockentraining zu Hause steigert darüber hinaus die Vertrautheit mit der Waffe und das Selbstbewusstsein.

6. Richtig Schießen lernen

Wer nicht richtig schießt, gewinnt keinen Blumentopf. Die Grundlagen der präzisen Schussabgabe werden in unterschiedlichen Varianten gelehrt. Doch am Ende kommt es auf vier Aspekte an: Visierbild, Atmung, Abzugskontrolle und Nachhalten.

Ein verkantetes Visierbild, eine falsche Atmung, Verreißen des Abzugs sowie ein Hochschnellen des Kopfes nach dem Schuss, ohne nachzuhalten, führen zu einer inkonsistenten Treffpunktverlagerung. Schießfehler sollten einzeln und mithilfe eines Trainingspartners nach und nach abgestellt werden.

Ein Trainingspartner erkennt viel schneller mögliche Schießfehler, als man selbst.
Ein Trainingspartner erkennt viel schneller mögliche Schießfehler, als man selbst.

7. Schussgruppen schießen

Ein einzelner Schuss sagt nichts aus. Um mögliche Schützenfehler oder „Glückstreffer“ auszuschließen, ist es notwendig, mehrere Schüsse hintereinander mit dem gleichen Haltepunkt abzugeben. Möchte ich eine neue Munition testen, sollte ich mindestens fünf Schuss machen, um zu überprüfen, ob die Munition zu meiner Waffe passt. Habe ich einen oder zwei Ausreißer, wiederhole ich den Test und evaluiere das Ergebnis erneut. Möchte ich meine Waffe lediglich überprüfen, sollte mindestens eine Dreier-Gruppe geschossen werden.

Beim Gruppenschießen ist ein konstanter Haltepunkt wichtig.
Beim Gruppenschießen ist ein konstanter Haltepunkt wichtig.

Möchte ich mein Zielfernrohr einschießen, schieße ich ebenfalls mindestens drei Schuss mit demselben Haltepunkt, um zu ermitteln, wie viel Verstellweg ich benötige. Nachdem ich am Zielfernrohr etwas verstellt habe, ist die Kontrolle der Einstellung mit einer Dreier-Gruppe zwingend zu überprüfen. Grade bei älteren Zielfernrohren kann es vorkommen, dass diese „springen“ und der Verstellweg auf der Scheibe nicht dem entspricht, den man einstellen wollte. Das liegt in unserer Verantwortung. Schließlich verhindern wir so, dass wir versehentlich Wild krankschießen.

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