Blattjagd auf den Rehbock: Tipps für eine erfolgreiche Blattzeit

Damit auch Sie zur Blattzeit ihren Rehbock erlegen können, beantworten wir die zwölf wichtigsten Fragen rund um die Blattjagd.
Wind bekommen: Einem abspringenden Bock sollte der Jäger nicht hinterherblatten.
Wind bekommen: Einem abspringenden Bock sollte der Jäger nicht hinterherblatten.

1. Was tun, wenn der Bock nicht springen will?

An manchen Tagen scheinen die Böcke gegen Verführungen jeglicher Art immun zu sein. Kein Problem, denn das kann am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussehen. Einfach den Platz wechseln und es später noch mal versuchen. Manchmal hilft es, etwas härtere Töne beim Blatten anzuschlagen (Angstgeschrei).

2. Wie bekommt man einen zustehenden Bock zum Verhoffen?

Schrecken Sie ihn an! Der Warnlaut sorgt dafür, dass das Stück sofort oder nach wenigen Sprüngen verhofft und sichert. Keine andere Wildart lässt sich so zuverlässig zum Verhoffen bringen wie Rehwild.

3. Wird ein Bock durch falsche Töne vergrämt?

Wenn einmal beim Locken ein Ton daneben geht, ist das nicht schlimm. Die meisten Böcke reagieren auf solch einen akustischen Ausrutscher überhaupt nicht. Daher einfach weiter musizieren und auf alles vorbereitet sein.

4. Was tun, wenn der Bock spitz vor dem Sitz verhofft?

Vermeiden Sie es, ein Stück spitz von vorn zu beschießen. Es besteht die Gefahr, dass der Pansen verletzt wird. Also lieber warten, bis der Bock abdreht und sein Blatt zeigt. Verzichten Sie auf Trägerschüsse!

5. Kann man einen gefehlten Bock noch einmal heranblatten?

Am selben Tag wird das schwierig, einen gefehlten Bock zu überlisten. Es ist aber nicht unmöglich. Am nächsten Tag sollte es kein Problem sein. Sogar angeschweißte Stücke standen wieder aufs Blatten zu, obwohl sie am Vortag nachgesucht worden waren!

6. Welcher Rehlocker ist der Beste?

Das kann man pauschal nicht beantworten. Es ist jedoch von Vorteil, wenn mit dem akustischen Locker möglichst viele verschiedene Laute (Kitzfiep bis Angstgeschrei) imitiert werden können. Wer unmusikalisch ist, sollte einen ganz einfachen Blatter verwenden. Das ist immer noch besser, als gar nicht zu locken.

7. Braucht man eine besondere Büchse für die Blattjagd?

Weil es beim Blatten oft sehr schnell gehen muss, sollte die Waffe gewählt werden, die man blind beherrscht. Ob das eine einläufige Kipplaufbüchse oder ein Repetierer ist, spielt keine Rolle. Tipp: Je führiger die Büchse desto besser. Auch varibale Gläser (z. B. 2-12x50) sind von Vorteil.

Richtig geblattet ist die Aufmerksamkeit des Rehbocks sicher.
Richtig geblattet ist die Aufmerksamkeit des Rehbocks sicher.

8. Genügt bei der Bockjagd die .222 Remington?

Rehe sind zwar nicht sehr schusshart, wegen der dichten Vegetation sind Kaliber wie .308 Winchester aber besser geeignet als die leichten 5,6er. Die 7,62-mm-Geschosse (10,7 g) bringen fast immer Ausschuss und sorgen für deutlich mehr Schweiß als die leichten Geschosse (3,56 g) einer .222 oder .223 Remington.

9. Muss man bei der Lockjagd immer Tarnkleidung tragen?

Wer sich tarnt, wird auf lange Sicht mehr Weidmannsheil haben. Neben einer entsprechenden Jacke sollten vor allem Handschuhe und ein Mückenschleier getragen werden. Denn in der Regel verraten die hellen Hände und das leuchtende Gesicht den Jäger.

Hinweis: Wer vom Hochsitz aus lockt, wird auch ohne Tarnanzug zurechtkommen. Denn die Stücke äugen nur selten nach oben.

10. Können an einer Stelle mehrere reife Böcke springen?

Zur Blattzeit ist alles möglich. In guten Rehwildrevieren herrscht an manchen Stellen oft ein Kommen und Gehen. Manchmal tauchen zudem unbekannte Böcke auf, die sich das Jahr über geschickt den Blicken der Jäger entzogen haben.

11. Welche Rolle spielt das Wetter bei der Brunft?

Wärme wirkt sich positiv auf die Brunft aus. Hitze lähmt sie jedoch. Die Rehe verlagern dann das Brunftgeschehen lieber auf die kühleren Nachtstunden. Vollmond verstärkt diesen Effekt. Bei solchen Bedingungen heißt es früh aufstehen, um die kühlen Morgenstunden zu nutzen.

12. Können auch andere Wildarten aufs Locken zustehen?

Hin und wieder wird berichtet, dass auch Sauen auf den Kitzfiep zustanden. Ob die Schwarzkittel tatsächlich „gesprungen“ sind, lässt sich nicht abschließend klären. Füchse und anderes Raubwild wissen das Angstgeschrei jedoch ganz genau zu deuten und wittern leichte Beute.

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