Vergangene Woche zog es in Polen unweit der EU-Außengrenze eine kleine Gruppe Pilzsammler in den Wald. Unverhofft wurde sie dort Medienberichten zufolge von einem noch jungen Brunfthirsch attackiert. Als die Männer versuchten, ihn zu verscheuchen, ergriff einer dabei sogar die Stangen des Hirschs. Daraufhin versuchte der Geweihte, ihn zu forkeln und schleifte ihn am Boden einige Meter mit.
Einer der Pilzsammler rettete seinen bereits verletzten Freund, indem er dem Hirsch mit seinem Pilzmesser in den Hinterlauf stach. Sofort flüchtete der Geweihte. Sein Opfer musste in stationäre Krankenhausbehandlung.
Hirsch war bekannt
In der Folge machten sich Forstbeamte am Ort des Geschehens ein eigenes Bild. Anhand der Bodenspuren und des Schweißes bezweifelten sie den Tathergang nicht. Zudem war der junge Hirsch seit Längerem bekannt: In offenen Gärten soll er regelmäßig Äpfel geäst haben und keineswegs menschenscheu gewesen sein. Es wird vermutet, dass die Brunft die Aggression in ihm geweckt hat. Auf Anordnung der polnischen Forstdirektion in Olsztyn (Allenstein) wurde der Hirsch vorsorglich erlegt. Da es beiderseits der EU-Außengrenze auch bei Wildtieren immer wieder zu Tollwutfällen kommt, dürfen Vorsichtsgründe die Entscheidung mitbeeinflusst haben.