Grannen beim Hund: So gefährlich sind die Fremdkörper beim Hund

Sie sind recht klein und unscheinbar: Doch von Grannen kann für Hunde eine ernsthafte und lebensbedrohliche Gefahr ausgehen.
Bei der Arbeit an Getreidefeldern können sich Hunde durch Grannen verletzen.
Bei der Arbeit an Getreidefeldern können sich Hunde durch Grannen verletzen.

Plötzlich verhält sich der Hund auffällig: Sei es ein auffälliges, häufiges Schütteln mit dem Kopf, der Kopf wird schief gehalten, es scheint dem Hund zu jucken oder er reagiert auf Berührungen am Ohr mit Schmerzen. Dahinter können Grannen stecken. Grannen sind borsten- oder fadenförmige, gewöhnlich etwas starre Fortsätze des Pflanzenorgans. Man findet Grannen zum Beispiel an den Ähren verschiedener Getreidearten, welche das Korn umschließen. Durch die raue Oberfläche und kleinen Widerhaken heften sich diese leicht bei Kontakt am Fell von Tieren fest. Gerade von Juni bis August stellen diese dann eine Gefahr für Hunde da. Laut Untersuchungen sind besonders Hunde mit einem mittellangen und langem Haarkleid gefährdet.

Grannen können lebensbedrohlich sein

Durch ihre torpedoähnliche Struktur können Grannen schnell und einfach durch jeder Körperöffnung in das Tier eindringen und sich sogar durch intakte Haut bohren. Einmal im Körper eingedrungen, führen sie zu Abszessen, zerstören Gewebe und können potenziell tödlich sein, da sie im Körper wandern und sogar in innere Organe vordringen können. Etwa die Hälfte aller Grannen kommen beim Hund im Ohr vor. Dort können sie tief im Gehörgang stecken und starke Symptome hervorrufen. Auch durchs Schnüffeln im Gras können Hunde die Grannen leicht in die Nase einsaugen – im schlimmsten Fall sogar bis in die Luftröhre oder Lunge. Wie eine Studie zeigt, finden sich bis zu 27 % aller Grannen im Brustkorb, wovon rund 22 % zu einem Zusammenfall der Lunge und damit zu einem lebensbedrohlichen Notfall führen. Nicht immer erkennt man also, das eine Hund eine Granne in seinem Körper stecken hat.

Etwa die Hälfte aller Grannen kommen beim Hund im Ohr vor.
Etwa die Hälfte aller Grannen kommen beim Hund im Ohr vor.

Symptome, die auf Grannen hindeuten

  • Bei Grannen im Gehörgang: Kopfschiefhaltung, Kopfschütteln, Juckreiz oder Schmerzen beim Berühren des Ohres
  • Bei Grannen im Auge: Kratzen am Auge, Ausfluss, Bindehautschwellung und -rötung, Vortreten des Augapfels
  • Bei Grannen in der Nase: Kratzen an der Nase, Nase wird über Boden gerieben, starkes und anhaltendes Niesen, Nasenausfluss, Kopfschütteln
  • Bei Grannen in Luftröhre oder Lunge: starker, anhaltender Husten, der plötzlich auftritt, Atemnot, schaumiger Auswurf, Kollaps
  • Bei Grannen in der Pfote: vermehrtes Lecken an der Pfote, Lahmheit, geschwollene und gerötete Zwischenzehenräume

Kontrolle ist wichtig

Bei Spaziergängen oder der Hunderarbeit in hohem Gras und Getreidefeldern ist daher besondere Vorsicht geboten. Das Fell sollte regelmäßig kontrolliert und Grannen sofort entfernt werden. Sollten Sie eine Granne im Bereich der Ohrmuschel entdecken, kann diese mit einer Pinzette entfernt werden. Treten Symptome auf und die Granne kann nicht mit bloßen Auge entdeckt werden, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

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