Ein nettes Accessoire für jemanden, der das persönliche „digitale“ Umfeld für sich oder andere, beispielsweise in einem Jagdzimmer, etwas naturnäher gestalten will. Den Rohstoff dazu finden wir in Restholzhaufen im Wald oder wie in diesem Fall in Form eines gut armstarken Astes eines angemorschten und deshalb vorsorglich gefällten Apfelbaums im Hausgarten.
So wird dabei vorgegangen (Bilder dazu siehe Galerie unten):
Markantes Aststück
Mit einer scharfen Japansäge wird von dem Ast ein etwa 15 Zentimeter langes markantes Stück mit betont verdicktem Ende abgeschnitten.
Rückenlehne
Auch wenn man keine professionelle Werkbank besitzt: Ein auf den Hackstock geschraubtes Kantholz (4 x 6 Zentimeter) und eine große Schraubzwinge dienen als brauchbare Klemmvorrichtung. Das Holzstück etwa zwei Drittel leicht schräg von oben einsägen, sodass eine leicht geneigte Rückenlehne für das Smartphone entsteht. Die Linie vorher mit einem kräftigen Bleistift oder Edding vorzeichnen.
Fußstück absägen
Die Rinde hat sich inzwischen selbst abgelöst. Schraubzwinge entfernen und liegendes Stück gegen das Kantholz drücken. So lässt es sich ausreichend fest mit der Hand fixieren. Nun von der Seite schräg in Richtung des Endes des ersten Schnitts sägen. Die Sägelinie ebenfalls vorher markieren. Die Grobform ist fertig. Sieht schon ein bisschen aus wie die Miniaturform eines Wohnzimmersessels.
Öffnung bohren
Die Mitte am Boden suchen, kennzeichnen und mit dem 6er-Bohrer ganz durchbohren. Die obere Öffnung soll rund einen knappen Zentimeter vor der Rückwand liegen. Das ist ein wenig „verzwickt“. Beim zweiten Ständer klappt es besser. Beim ersten kam der Bohrer zu nahe an der Rückenlehne raus. So hätten die Anschlüsse nicht übereinandergepasst. Die Lehne musste ich etwas nachschneiden, damit der Abstand wieder stimmte. Das Loch mit einer dünnen, runden Holzraspel möglichst oval erweitern. Wiederholt überprüfen, ob der Stecker durch das Loch passt. Sobald das der Fall ist, kann man aufhören. Von den abfallenden Sägespänen einige Brösel zusammenkehren und für später aufbewahren.
Kabelnut legen
Mit der Holzraspel eine Nut für das Kabel einlegen. Ist eine flache Nut und damit eine Führung erreicht, lässt sie sich auch vorsichtig mit der Spitze der vorher verwendeten Japansäge schnell erweitern.
Anleitung Schritt für Schritt
Schleifarbeit
USB-Stecker einziehen
Stecker einpassen
Oberfläche behandeln
Materialliste
- Armstarkes trockenes Stück rundes Holz (Ast)
- Mini-USB-Kabel, je nach Smartphone-Typ.
- Werkzeug: Säge (Japansäge), Werkbank oder alternativ ein auf den Hackstock geschraubtes Kantholz mit einer Schraubzwinge, 6er Bohrer, Holzraspel rund, Holzraspel flach, Bleistift, Schleifpapier (oder Schwingschleifer), Montagekleber (UHU Maxi Repair), Holzwachs
Anmerkung: Kommt das Stück Holz frisch aus dem Garten oder dem Wald, kann es während der Bearbeitung aufreißen. Meistens ist es nur ein stärkerer Riss, über den sich die Spannung entlädt. Das war auch bei meinem Holzstück der Fall. Nachdem sich die Sache nach ein paar Tagen in trockener, warmer Lage beruhigt hatte, habe ich den Riss einfach mit dem Holz-Leim-Gemisch ausgefüllt. Nach der Öl- beziehungsweise Wachsbehandlung fiel er kaum mehr auf.
Man kann dieses Problem allerdings auch elegant umgehen, indem man kein frisches Holz verwendet, sondern auf länger eingelagertes und gut abgetrocknetes Material zurückgreift. Viel Spaß dabei!