Wer waidgerecht und erfolgreich jagen möchte, muss auf dem Schießstand trainieren. Das richtige Vorgehen ist für einen nachhaltigen Trainingserfolg ausschlaggebend. Ein paar lieblose Probeschüsse ersetzen kein zielorientiertes Training. Das gilt sowohl beim Büchsenschuss auf stehendes oder bewegtes Wild sowie bei der Flinte. In Zeiten von Munitionsmangel und stetig steigenden Kosten für Material und Gebühren, hilft ein zielgerichtetes Training dabei, die Kosten klein zu halten und trotzdem ausreichend Schießen zu gehen.
Trockentraining kostet nichts
Zur Vorbereitung auf dem Schießstand empfiehlt es sich, eine Einheit Trockentraining zu absolvieren. So können der natürliche Haltepunkt sowie die Abzugskontrolle geübt werden. Das entspannt den Geist vor dem scharfen Schuss. Und das Beste: Trockentraining kostet kein Geld. Entgegen der langläufigen Meinung schädigt das trockene Abschlagen normalen Büchsen nicht. Bei Kipplaufwaffen hingegen sollten Pufferpatronen verwendet werden. Trockentraining kann sowohl auf dem Schießstand als auch zu Hause angewandt werden.

Kleine Kaliber lohnen sich
Kleine Patronen wie die .223 Rem. oder sogar die .22 lfb haben eine Berechtigung beim Übungsschießen. Fakt ist: Kleine Kaliber lassen sich deutlich angenehmer und damit auch präziser schießen als große. Für Anfänger, Menschen mit Schießfehlern oder rückstoßempfindliche Personen sind diese Patronen eine gute Wahl, um das Schießen (wieder) zu lernen. Auch der Preis pro Schuss bleibt dadurch in einem erträglichen Rahmen.
Oft gibt es für die .223 Rem. aufgrund ihrer starken Nutzung im sportlichen Bereich attraktive Angebote. Eine Büchse in .223 Rem. – egal ob Repetierer oder Selbstlader – lässt sich wunderbar als Schonzeitbüchse für die Raubwildjagd oder mit Aufgang der Bockjagd auf Rehwild einsetzen.
Vorsicht ist jedoch geboten beim laufenden Keiler. Wer relativ rasante Patronen wie die .223 Rem. im Training verschießt und mit den „langsamen, dicken Pillen“ wie einer 9,3 x 62 auf Jagd geht, muss das unter Umständen andere Vorhaltemaß beachten. Trotz der günstigen Trainingsalternative sollten Sie regelmäßig zur „großen Kugel“ greifen. Eine gesunde Mischung ist der Weg zum Erfolg.
Worauf es ankommt
Wer sein Ziel treffen möchte, muss zuerst Gruppen schießen können. Eine enge Gruppe ist das Ergebnis einer wiederholt korrekt ausgeführten Schussabgabe: Visierbild – Haltepunkt – Abzug – Nachhalten. Für das Training ist es irrelevant, ob die Schussgruppe, aufgrund einer anderen Laborierung als beim Einschießen verwendet, wenige Zentimeter neben dem eigentlichen Haltepunkt liegt.
Ein Schusspflaster, dass einen möglichst starken Kontrast zu seinem Untergrund hat, bietet sich als Haltepunkt an. Die Bockscheibe ist keine geeignete Zielscheibe, um seine Fertigkeiten beim Schießen von Gruppen zu trainieren. Sie bietet keinen konkreten Haltepunkt. Wenngleich sich zumindest auf der Bockscheibe das Trainingsergebnis im natürlichen Haltepunkt überprüfen lässt.
Ein Trainingsziel vor Augen
Einfach drauf los zu schießen macht zwar Spaß, ist aber wenig zielführend. Vor dem Schießstandbesuch sollte man sich ein Trainingsziel setzen. Dieses kann beispielsweise auf die Grundlagen der präzisen Schussabgabe (Visierbild, Haltepunkt, Abzug, Nachhalten) oder auf andere Aspekte wie beispielsweise die Rückstoßkontrolle gerichtet sein. Natürlich sollten die anderen Aspekte des Schießens neben dem anvisierten Trainingsziel nicht vernachlässigt werden.
Es ist hilfreich, zu zweit den Schießstand zu besuchen. So kann eine Person den Schützen beobachten oder sogar filmen und etwaige Schießfehler – Mucken, Abzugreißen, fehlendes Nachhalten usw. – erkennen. Eine gemeinsame Fehleranalyse hilft, Probleme zu identifizieren.
Nehmen Sie sich doch beim nächsten Schießstandbesuch die Zeit und versuchen Sie, die Tipps umzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn sich dadurch Ihre Schießfertigkeiten verbessern würden.
Mit freundlicher Unterstützung durch Frankonia.
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