Hikmicro Falcon FQ50 im Test: So schlägt sich das Gerät

Der chinesische Konzern Hikmicrotech drängt mit Vehemenz und guten Produkten in den Wärmebildmarkt. Wir haben das Flaggschiff in der Praxis getestet.
Hikmicro-Falcon-FQ-50
Das Falcon FQ50 aus dem Hause Hikmicro ist das Flaggschiff der Falcon-Reihe.

Hikmicro hat vergangenes Jahr vier Wärmebild-Handgeräte der Falconserie herausgebracht („Falcon FH25“, „FH35“, „FQ35“, „FQ50“). „FH“ steht für den kleinen Sensor mit 384×288 Pixeln. „FQ“ für den großen mit 640x512 Pixeln. Der Platzhirsch ist ganz klar das „Falcon FQ50“ (UVP: 3.089 €), das mit dem neu entwickelten Sensor ein brillantes Bild liefert. Dafür sorgt nicht nur die hervorragende Auflösung, sondern auch die hohe thermische Sensitivität (NETD-Wert: < 20 mK). Hinzu kommen ein 12-μm-Pixelpitch sowie ein 1024 × 768er OLED-Display. Die neu entwickelte Image-Pro-Software sorgt letztlich dafür, dass das „Falcon FQ50“ seine PS auch auf die Linse bringt.

Dank der sehr guten Bildqualität des „Falcon FQ50“ lässt sich Wild hervorragend ansprechen.
Dank der sehr guten Bildqualität des „Falcon FQ50“ lässt sich Wild hervorragend ansprechen.

Neben all den elektronischen Features bildet das leistungsstarke 50-mm-Objektiv das Herzstück des Apparates (Blende: f/0,9). Ein geringer Blendenwert (große Öffnung) ist wie bei Fotoapparaten wichtig, um soviel Licht bzw. Wärmestrahlung wie möglich ins Innere des Hightech-Gerätes zu lassen. Ein klappbarer Deckel schützt die Linse. Die Befestigung machte jedoch keinen stabilen Eindruck.

Das Gelenk des großen Objektivdeckels ist empfindlich.
Das Gelenk des großen Objektivdeckels ist empfindlich.

Wärmebildgerät: So schlägt sich das Falcon in der Praxis

Sowohl bei der Jagd an der Kirrung als auch im Feld überzeugte das „FQ 50“. Mit einer optischen Grundvergrößerung von 2,6-fach bietet es im Nahbereich genug Sehfeld, um den Überblick zu behalten. Wer im Feld auf große Distanzen Wild ansprechen möchte, kann den digitalen Zoom nutzen. Bei 2- oder 4-fach ist das Bild immer noch gut.

Günstige und wechselbare 18650er-Akkus versorgen das Gerät mit Strom.
Günstige und wechselbare 18650er-Akkus versorgen das Gerät mit Strom.

Praktisch ist, dass wechselbare 18650-Akkus die Kamera mit Strom versorgen. Man kann sich mehrere davon kaufen, ohne tief in den Geldbeutel greifen zu müssen. Das Design ist ergonomisch gestaltet und das Menü selbsterklärend. Das Schärferad am Objektiv lässt sich gut greifen. Auch Brillenträger werden ihre Freude haben, denn das Okular ist mit einem Gummiring versehen, der mit und ohne Brille für optimalen Durchblick sorgt. Für die Dioptrien-Einstellung gibt es ein separates Drehrad vor dem Okular. Einfacher bzw. bedienerfreundlicher wäre vermutlich ein drehbares Okular. Ein Manko des Gerätes ist seine Größe bzw. das hohe Gewicht. Bei langen Pirschgängen macht sich das bemerkbar. Auch lässt sich das gut 20 cm lange „Falcon FQ50“ kaum in der Jackentasche verstauen.

Fazit: Was soll man sagen? Das „Falcon FQ50“ ist ein „Brett“. Es zeigt sein Können nicht nur bei guten Witterungsbedingungen, sondern vor allem, wenn Regen und Wind Wärmesignaturen negativ beeinflussen. Preislich ist es im Vergleich mit Konkurrenzprodukten, die über eine ähnliche Ausstattung verfügen, äußerst attraktiv. Einzig wirklicher Nachteil ist die Größe.

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