Wenn es um jagdliche Kaliber geht fällt immer auch „.308 Winchester“. Es düfte wohl das verbreitetste und meist genutzte Kaliber in den europäischen Breiten sein. Denn seine Stärke ist die Vielseitigkeit im Verbund mit vielen zur Verfügung stehenden Laborierungen. Gerade in Deutschland erfreut sich die .308 nach wie vor großer Beliebtheit, da es hochwildtauglich ist, die geforderte Energie (2000 Joule auf 100 Meter) mitbringt und sich vergleichsweise (je nach Laborierung und Waffe) sanft schießt. Was die Leistung angeht, so sortiert sich dieses Kaliber etwas unterhalb der .30-06 Springfield ein, die etwas mehr „kickt“.

Militärischer Ursprung des Kalibers
Wie die verwandte .30-06 Springfield, so hat auch die .308 Winchester ihren Ursprung beim Militär. Nach dem Zweiten Weltkrieg führten viele Nationen kürzere Patronen für ihre Ordonannzgewehre ein. Auf diese Weise erblickte auch das Kaliber 7,62x51 mm NATO das Licht der Waffenwelt. So lautet die militärische Bezeichnung des Kalibers. Es war schließlich das Unternehmen Winchester, das im Jahr 1951 sie erstmals als universelle Jagd- und Sportpatrone auf den Markt brachte - und ihr damit auch den eigenen Namen geben durfte. Und heute gehört die Patrone sowohl im sportlichen als auch im jagdlichen Bereich zu den festen Größen.

Vorsicht bei Militärmunition
Jedoch gibt es ein paar Unterschiede bei den militärischen und zivilen Patronen. Die .308 Winchester weist eine leicht flachere Hülsenschulter auf, als die Militärversion. Auch die Wandungsstärke ist geringer als beim NATO-Kaliber. Dies könnte sich insofern als problematisch erweisen, wenn Militärmunition aus zivilen Waffen verschossen wird. Dies gilt aber nur in Ausnahmefällen und auch nur bei sehr präzise gefertigten Waffen.

Breites Einsatzspektrum
Was nun das jagdliche Einsatzfeld der .308 Winchester angeht, so sind im europäischen Raum kaum Grenzen gesetzt. Vor allem bei mittlerem Schalenwild gehört es zu den meist genutzten Kalibern - etwa bei Schwarzwild oder Rehwild. Aber auch Raubwild lässt sich damit effektiv an den Platz bannen. Jedoch sollte bedacht werden, dass in der Regel der Balg nicht mehr genutzt werden kann. Was starkes Wild angeht, so kommt es hier auf die einzelne Laborierung und den entsprechenden Treffersitz an. Und natürlich auf die entsprechenden Gesetze vor Ort. Im Sinne einer waidgerechten Jagd sollte bei großem Wild die Kaliberleiter nach oben gegangen werden.