Jeder Jäger kennt die Situation: Im Revier verändern sich Gegebenheiten, die für einen gewissen Zeitraum eine Ansitzeinrichtung erfordern. Sei es für den Ansitz auf Sauen am frisch gelegten Mais, den Fuchsansitz an den Getreidestoppeln, die Erntejagd oder auch die Drückjagd im Winter. Immer wieder braucht man Ansitzeinrichtungen, die man schnell und einfach umstellen kann. Zu zweit hat man da schnell einen Drückjagdbock oder eine Scherenleiter auf einen Anhänger geladen und an den Platz gefahren, doch allein sieht das schon anders aus. Ein findiger Tischlermeister aus der Nähe von Osnabrück hat sich dem Problem angenommen und DEN mobilen Drückjagdbock entwickelt.
Wie haltbar ist der Sitz?
Der ausgesprochen genau und sauber gearbeitete Drückjagdbock aus der Tischlerei Solf (www.tischlerei-solf.de) ist mit einer Anhängerachse so verbunden, dass er direkt an einen Pkw, ein Quad oder dergleichen gehängt werden kann. Das Besondere: Er verfügt (wenn gewünscht) über eine Straßenzulassung und darf dadurch im öffentlichen Verkehr mit bis zu 80 km/h bewegt werden. Dabei liegt der „Anhänger“ absolut ruhig auf der Straße. Das bietet die Möglichkeit, den Sitz jederzeit von A nach B zu bewegen. Dies ist mit anderen mobilen Ansitzeinrichtungen so meist nicht zulässig.
Durch die sehr stabilen Schraubverbindungen ist auch bei regelmäßigem Umstellen im Revier eine lange Haltbarkeit gewährleistet. Sollten mit der Zeit Teile morsch werden, sind sie dank dieser Schraubverbindungen jederzeit problemlos zu wechseln. Die verwendeten selbstsichernden Schrauben garantieren, dass sich keine Verbindungen versehentlich lösen. Mit einer Auflagenhöhe von 2,25 m ist man außerdem für fast alle jagdlichen Situationen bestens gerüstet.
Bequeme und mobile Alternative - aber: Was fehlt?
Für mich war es problemlos möglich, den Sitz (170 kg inkl. Fahrgestell) allein umzulegen, anzuhängen und am neuen Standort wieder aufzustellen. Eine gewisse Kraft und Sportlichkeit ist allerdings Voraussetzung. Wie so oft gilt, was allein geht, kann zu zweit nicht zu schwer sein. Für Jäger wie mich, die in mehreren Revieren zur Jagd gehen und oft auf sich verändernde Situationen im Feld reagieren müssen, bietet diese mobile Einrichtung eine bequeme Alternative zum lästigen Hin- und Herfahren von Drückjagdböcken oder Scherenleitern, die meist auch nicht darauf ausgelegt sind, ständig umgestellt zu werden.
Was mir fehlt, sind witterungsbeständige Standfüße. Damit die Holme nicht zu schnell vergammeln, sollte man den Sitz daher immer auf Steinplatten stellen, die extra mitgeführt werden müssen. Hier würde ich mir noch eine integrierte Lösung wünschen.
Das Test-Fazit
Fazit: Wer einen langlebigen mobilen Drückjagdbock sucht, ist mit dem Produkt sehr gut bedient. Wer selbst gerne mit Holz arbeitet, wird sich für den Preis – Basisansitzbock mit Fahrgestell und Straßenzulassung aber ohne TÜV-Abnahme für 1.580 Euro – wohl eher den ein oder anderen Drückjagdbock mehr bauen.