Die Blattjagd hat ihren ganz besonderen Reiz. Eine entscheidende Rolle bei dieser Art der Lockjagd auf den Rehbock spielt natürlich das Lockinstrument, also der Rehblatter und der richtige Umgang damit. Wir haben daher für unser neues Sonderheft „Blattjagd“ 50 Blatter aus aller Welt getestet. Bewertet wurde nach den Kriterien Verarbeitung, Praxistauglichkeit, Handhabung und Preis-Leistungs-Verhältnis. In jeder Kategorie konnten die Locker bis zu sechs Punkte sammeln. Der Durchschnitt der Bewertungen ergab das Gesamturteil. Neben dem Testsieger und nachfolgenden Podestplätzen gab es dabei natürlich auch einen letzten Platz. Dieser stach mit einer Gesamtbewertung von nur 0,5 von sechs Punkten deutlich ins Auge.
Diesen letzten Platz des Tests belegte der Rehblatter „Roebuck Call“ des kanadischen Herstellers Buck Expert. Der aus Kunststoff gefertigte Blatter besteht aus zwei Teilen und ist insgesamt etwa 30 cm lang. Die beiden Teile des Lockers lassen sich – obwohl vom Hersteller als unbedingt erforderlich ausgewiesen – nur schwer bzw. nicht vollständig miteinander verschrauben. Auch sonst ist die Verarbeitung billig und hat eher den Anschein einer misslungenen Kindertröte.
Die Blattlaute lassen sich theoretisch alle spielen, allerdings nur mit sehr viel Mühe und Übung. Dieser Umstand kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die erzeugten Töne völlig unnatürlich klingen und so Rehwild eher verschrecken als anlocken. Selbiges gilt auch für die Nutzung des Blatters ohne den Aufsatz. Der Rehblatter, den der italienische Händler „trophyhunt.it“ nur an Adressen in Italien liefert, kostet 99,00 Euro. Damit trägt er nicht nur den unrühmlichen Titel „schlechtester Rehblatter der Welt“ sondern auch den Titel des teuersten Blatters der Welt. Wir raten Ihnen daher dringend vom Kauf ab, Sie würden in der Blattzeit nur enttäuscht sein.
- Verarbeitung: 0,5/6
- Praxistauglichkeit: 0/6
- Handhabung: 0,5/6
- Preis/ Leistung: 0/6
- Gesamturteil: 0,5/6