Ein großer Rucksack und eine klobige Büchse stören schnell bei der Blattjagd. Schließlich geht es hier oftmals auf engem Raum heiß her. Gut ist, wenn man nur das Nötigste dabeihat. Noch besser, wann alles direkt am Körper transportiert werden kann. So bleibt man mobil. Egal ob Feld oder Wald, die folgenden Ausrüstungsgegenstände sollten bei Ihrer Jagd auf die verliebten Trughirsche keinesfalls fehlen.
Die Wahl des richtigen Kalibers
Bei der Kaliberwahl stellt sich die Frage: Allrounder oder dezidierte Patrone? Das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Bei wem in der Blattjagdzeit auch mit auftretendem Schwarzwild zu rechnen ist, der sollte auf Patronen wie die .308 Winchester o.ä. setzen. Ansonsten bieten sich kleine Flitzer wie die .243 Winchester für das Feld oder die .223 Remington für den Wald an. Einfach zu schießen, eine flache Flugbahn und eine dennoch ausreichende Zielenergie machen sie zu veritablen Rehwildkalibern. Und wer während der Blattjagd den ein oder anderen Stoppelfuchs mitnehmen möchte, schießt hier nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen. Für mich hat sich die 6,5 Creedmoor als ganzjährige Standard-Patrone auf Feldrehe bewährt.
Zielfernrohr, Fernglas, Wärmebild
Was die Zieloptik angeht, liegt die optimale Wahl bei einem 42er oder 50er Objektivdurchmesser, allerdings sollte es unbedingt ein variables Zielfernrohr sein. Ob es ein 4-, 6- oder 8-fach Zoom ist, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass man auf 1,5- bis 3-fach runterdrehen kann, damit man ein entsprechend großes Sehfeld hat. Denn bei der Blattjagd kommt der Bock nicht selten auf Tuchfühlung an den Jäger heran. Dann ist Überblick gefragt. Das Thema Wärmebildkamera gehört für mich eher zur Nachtjagd. Wenngleich die thermische Hilfe schnell Licht ins Dunkel bringen kann, wenn man im Bestand versucht, den Bock mit dem Blatter zum Springen zu bringen. Anwechselndes Wild hat man mit ihr schneller ausgemacht.
Mit dem Einzug der Nachtsicht- und Wärmebildtechnik hat sich in den letzten Jahren einiges im Optikbereich verschoben. Das klassische Nachtglas 8x56 wurde durch digitale Nachtjagdlösungen ersetzt und steht seitdem etwas auf dem Abstellgleis. Seinen Platz haben leichtere Ferngläser mit 42er Objektivdurchmesser eingenommen. Sie erlauben das Spekulieren und Ansprechen auch noch in der Dämmerung, weshalb ich hier zu einem 8x42 raten würde. Die zehnfache Vergrößerung liefert zwar mehr Details, büßt aber durch die kleinere Austrittspupille nach hinten heraus Dämmerungsleistung ein. Für die reine Tagesjagd gehen natürlich auch 32-mm-Objektive.
Der richtige Blatter
Klassisch lockt man den Bock auf einem Buchen- oder Fliederblatt an. Auch dem notdürftig verwendeten 5-Euro-Schein eines Jagdfreundes von mir soll schon ein Bock erlegen sein. Am besten und für Einsteiger wohl am einfachsten funktioniert jedoch ein richtiger Rehblatter. Ob als klassisches Pfeifinstrument oder als Gummibalg wie von Buttolo, muss ausprobiert werden. Was dem einen liegt, muss dem anderen noch lange nicht schmecken.

Für mich unerlässlich: eine Kordel am Blatter. So verschwindet er nicht tief in irgendwelchen Taschen. Kurz vor dem Schuss, wenn der Bock auf die gewünschte Entfernung herangeblattet worden ist, kann ich das Instrument einfach aus dem Mund fallen lassen. So geht er weder verloren, noch klappert er auf dem Kanzelboden herum.
Messer, Handschuhe und Co.
Ansonsten bleibt noch das Grundsätzliche. Keinesfalls sollte das Jagdmesser fehlen. Und ein Paar Einweghandschuhe findet in jeder Hosentasche Platz. Auch wenn der Plan vorsieht, auf einer Ansitzeinrichtung sein Glück zu versuchen, passiert es schnell, dass der begehrte Rehbock bereits auf der Wiese steht. Die Kanzel ist nicht mehr zu erreichen. Ein Zielstock ist immer ein treuer Begleiter und wird dann und wann zum Retter in der Not. Der Rest wie Bergegurt, Tüte für das kleine Jägerrecht, Wasser usw. kann unter normalen Umständen ruhig im Auto verbleiben. Weniger ist doch manchmal eben mehr.
Mit freundlicher Unterstützung durch Frankonia.
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